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Mythos #1

  • Ahsen Usta
  • 7. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Der Schwamm macht sauber – also muss er doch selbst sauber sein?!


Ob in der Küche, im Bad oder beim Putzen: Der Schwamm ist für viele Menschen das Universalwerkzeug, wenn es um Sauberkeit geht. Er schrubbt, wischt, poliert – und das meist täglich. Doch was viele dabei übersehen: Ausgerechnet der Gegenstand, der für Hygiene sorgen soll, kann selbst zur echten Keimschleuder werden.


Der Mythos: Sauberkeit durch Reinigung bedeutet Sauberkeit des Werkzeugs


„Wenn ich mit dem Schwamm reinige, ist er doch gleichzeitig mit Seife in Kontakt – der wird doch dabei sauber, oder?“ Klingt logisch, ist aber ein gefährlicher Trugschluss. Der Schwamm nimmt beim Putzen nicht nur Schmutz auf, sondern auch Bakterien, Speisereste, Fett und Feuchtigkeit – die perfekte Kombination für mikroskopisches Leben.

Studien zeigen, dass sich in Küchen- oder Badeschwämmen oft mehr Bakterien tummeln als auf einer Toilette. Besonders kritisch: Selbst häufiges Ausspülen mit Wasser oder Spülmittel reicht nicht aus, um alle Keime zu entfernen. Einige Mikroorganismen überleben sogar die Mikrowelle oder die Spülmaschine – und vermehren sich dort weiter.


Die Problemzonen: Hygiene, Gesundheit und Geruch


Ein verschmutzter Schwamm verbreitet Bakterien, statt sie zu beseitigen. So wird die Arbeitsfläche nach dem Abwischen womöglich unhygienischer als vorher. Gerade in Haushalten mit Kindern, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem kann das ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko darstellen.

Zudem beginnt ein Schwamm mit der Zeit unangenehm zu riechen – ein deutliches Warnsignal für bakterielle Besiedlung. Wer dann weiter damit putzt, verteilt die Mikroorganismen großzügig in der ganzen Wohnung.


Die Alternativen: Sauber putzen – aber richtig


Zum Glück gibt es praktikable und hygienischere Alternativen:

  • Mikrofasertücher: Sie sind waschbar (am besten bei 60–90 °C) und können regelmäßig getauscht werden.

  • Spülbürsten mit wechselbarem Kopf: Sie trocknen schneller und bieten weniger Fläche für Bakterien.

  • Einwegtücher (mit Bedacht): Für besonders sensible Bereiche wie Toilette oder Mülleimer können sie sinnvoll sein – aber bitte umweltbewusst einsetzen.

  • Mehrere Tücher für verschiedene Bereiche: So vermeidest du Kreuzkontamination.

Und falls du doch beim Schwamm bleiben möchtest: Wechsle ihn spätestens nach einer Woche, lagere ihn trocken, und achte auf gute Belüftung. Aber am besten: verabschiede dich dauerhaft vom Mythos des „selbstreinigenden Schwamms“.


Fazit


Der Schwamm ist kein Reinigungswunder, sondern oft ein unsichtbarer Bakterienträger. Wer auf Hygiene und Gesundheit achtet, sollte das Werkzeug ebenso kritisch betrachten wie den Schmutz selbst. Es lohnt sich, den kleinen Helfer zu hinterfragen – und bessere Alternativen ins Putzregal zu holen.

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